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WBDill
Magazin 2017
Spätestens mit merklichem Sinken der Außentempera-
turen werden gehäuft Feuchtigkeitsprobleme in Wohnun-
gen angezeigt, die sich meistens in Bade- und/oder
Schlafzimmern zeigen und von den Nutzern meist auf
bauliche Mängel zurückgeführt werden.
Deshalb muss solchen Mitteilungen nachgegangen wer-
den, denn Schimmelpilze können gesundheitsgefährdend
sein und gerade beim Schlafen ist man ihnen über einen
längeren Zeitraum ausgesetzt, weshalb sie unbedingt
zeitnah behandelt bzw. entfernt werden sollten.
Doch die Ergebnisse unserer technischen Überprüfung
fördern zu 98% folgendes Zutage:
„Unsere Überprüfung der Außenwände und des Daches
zeigten keinerlei Schwachstellen. In Anbetracht der vor-
gefundenen Verhältnisse kann ein baulicher Mangel aus-
geschlossen werden, denn insgesamt waren die in dem
betroffenen Raum gemessenen Temperaturen absolut zu
kühl. Der Heizkörper wurde ausgestellt vorgefunden und
die sehr kalten Wandtemperaturen lassen darauf schlie-
ßen, dass hier überhaupt nicht geheizt wird. Deshalb hat-
ten die Raumwände bisher keine Möglichkeit, Wärme zu
speichern.
Die in der Wand zunehmenden Werte sind darauf zurück-
zuführen, dass durch den unmittelbaren Kontakt der Mö-
bel zur Wand die Feuchtigkeit nicht zum Raum hin ent-
weichen kann, sondern den umgekehrten Weg nach
außen sucht. Somit wird der Wandputz mit der Zeit im-
mer feuchter und der Schimmelpilz kann tief eindringen.“
Ein wesentlicher Grund für Schimmel im Schlafzimmer
liegt in den Schlafgewohnheiten, denn viele Menschen
empfinden eine relativ kühle Raumtemperatur zwischen
16 bis 18 Grad Celsius als ideal für einen angenehmen
Schlaf. Folglich wird hier oftmals gar nicht oder nur unzu-
reichend geheizt, aber genau dieser Umstand bietet gute
Wachstumsvoraussetzungen für Schimmelpilze, denn
die sind vor allem auf Feuchtigkeit angewiesen. Kühle
Luft kann aber weit weniger Feuchtigkeit aufnehmen als
warme. Und wird diese mit Feuchtigkeit angereicherte
Luft nicht abgeführt, schlägt sich die überschüssige Näs-
se auf den Wänden nieder, sehr zur Freude von Schim-
melpilzsporen. Aber das Schlafzimmer ist nicht nur durch
die zu kühle Raumtemperatur besonders gefährdet, son-
dern auch, weil nachts besonders viel Feuchtigkeit freige-
setzt wird.
Wir raten deshalb, an befallenen Stellen die Tapeten ggf.
sogar inkl. Wandputz zu entfernen. Vor neuem Auftrag
von Tapeten sollten die Wände bei normaler Beheizung
ca. zwei bis drei Wochen austrocknen. Bei anschließender
Möblierung sollte unbedingt ein Abstand von bis zu zehn
Zentimeter zwischen Wand und Möbeln eingehalten wer-
den, um ein Zirkulieren der Raumluft zu ermöglichen.
Um die Bildung von Kondenswasser als Ursache für
Schimmelpilzbildung zukünftig zu vermeiden, muss
zwingend eine sach- und fachgerechte Beheizung und
Belüftung aller Räume erfolgen.
Dazu empfehlen wir:
Alle Räume konsequent beheizen. Mit Hilfe der instal-
lierten Thermostatventile ist die Raumtemperatur
nach eigenem Bedarf und Wohlbefinden zu steuern. In
der Regel werden folgende Temperaturen empfohlen:
In Wohn- und Kinderzimmer sowie in der Küche 20°C,
im Badezimmer 21°C, im Schlafzimmer nachts 18°C.
Bei Erreichen der gewünschten Temperatur schließt
sich das Ventil automatisch.
Die Heizung auch bei Abwesenheit tagsüber nie ganz
abstellen. Ständiges Auskühlen und Wiederaufheizen
ist teurer, als das Halten einer abgesenkten Durch-
schnittstemperatur.
Die Innentüren zwischen unterschiedlich beheizten
Räumen sind geschlossen zu halten.
Mehrmals tägliches Lüften der gesamten Wohnung -
als Faustregel gilt: Je kühler die Zimmertemperatur,
desto öfter muss gelüftet werden. Dazu wird empfoh-
len, die Fenster kurzzeitig ganz zu öffnen – 5 Minuten
reichen oft schon aus. Eine Kippstellung der Fenster ist
wirkungslos und verschwendet nur Heizenergie.
Die Luftfeuchtigkeit sollte tagsüber bei 40-60% liegen
und kann mit einem Hygrometer kontrolliert werden.
Morgens in der Wohnung einen kompletten Luftwech-
sel durchführen, am besten per Durchzug.
Nur so erhalten Sie ein gesundes Wohnklima, in
dem Sie sich auch wohlfühlen!
Schimmelbildung leicht gemacht...
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